Tuesday, October 24, 2006

Ho'oponopon

Schon vor Jahren las ich etwas über einen hawainanischen Therapeuten, der die Insassen einer geschlossenen Anstalt heilte - ohne sie jeh gesehen zu haben!

Der Psychologe nahm sich angeblich die Akten der geistig gestörten Insassen vor, studierte sie - und blickte dann in sich selbst, um herauszufinden, wie er die Krankheit des jeweiligen Patienten verursacht habe. Je besser es ihm ging, umso besser ging es auch dem Patienten.

Für mich ergab das keinen Sinn. Damals. Ich lege dieses Thema für wieder "ad acta".


Nun stieß ich vor kurzem wieder auf einen Artikel. Auf der amerikanischen Seite Powerful Intentions wurde dieses Thema in einem Artikel behandelt.


Diese Heilungsart nennt sich Ho'oponopono.. Ich bin einigermaßen mit der hawainanischen Huna-Lehre vertraut, aber - die obige Geschichte schien mir doch etwas zu weit hergeholt.


Ich wollte jetzt aber wissen, ob überhaupt etwas dran sei. Ob die Geschichte überhaupt stimmte.


Also forschte ich weiter.


Dass wir für unser eigenes Tun und Denken die Verantwortung zu übernehmen haben, leuchtet mir ja noch ein und wird ja auch auf I-Bux.Com immer wieder betont. Aber was darüber hinausgeht? Was kann ich denn dafür?


Natürlich bin ich für meine eigenen Handlungen verantwortlich und auch dafür, was ich unterlasse. Dieser hawaianische Anstaltstherapeut geht aber doch wesentlich weiter.

Der Herr heißt Dr. Ihaleakala Hew Len, und ist mittlerweile um die 70 Jahre als. Hier die Zusammenfassung meiner Nachforschungen:


Herr Dr. Len war vier Jahre lang am Hawaii State Hospital beschäftigt. In diesem Krankenhaus befanden sich auch eine Abteilung, in der die gefährlichen Patienten untergebracht waren - Kriminelle. Beim Personal scheint es ein ständiges Kommen und Gehen gegeben zu haben, Krankmeldungen waren an der Tagesordnung. Die Leute gingen mit dem Rücken zur Wand durch die Abteilung, weil sie Angst vor Angriffen durch die Insassen hatten.


Dr. Len hat die Patienten nie zu Gesicht bekommen. Er studierte lediglich die Akten - und arbeitete an sich!


Nach einigen Monaten durften Patienten, die man vorher anketten musste, frei herumlaufen. Bei anderen wurden die Medikamente abgesetzt. Und wieder andere wurden entlassen.


Mir war immer noch nicht klar, was dahintersteckte.

Aber mein Interesse war geweckt!


Wie ich lesen konnte, tat Dr. Len nichts andres als "den Teil in sich zu heilen, der diese Leute erschuf".


Ich konnte damit nichts anfangen.


Dr Len erklärt das folgendermaßen:


Verantwortung im Leben bedeute für ihn die totale Verantwortung für alles, was im Leben geschieht. Dadurch, dass es sich in Ihrem Leben abspielt, sei es auch Ihre Verantwortung.


Schluck!


Ich soll also auch dafür verantwortlich sein, was andere tun und sagen? Soweit hatte ich das Konzept der Eigenverantwortung bisher nicht ausgelegt.


Laut Dr. Len gehe bei Ho'oponopon darum, sich selbst zu lieben. Wenn Sie Ihr Leben verbessern wollen, müssen Sie alles heilen. Wenn Sie einen Geisteskranken heilen wollen, tun Sie dies, indem Sie sich selbst heilen.


Und wie hat er das angestellt?


Er hat einfach immer nur gesagt: "Es tut mir leid" oder "Ich liebe dich".


Das war's schon!


Es fängt also mit der Selbstliebe an.


Vor einiger Zeit habe ich ein Motorrad verkauft. Man mag mir vorwerfen, dass ich zu leichtsinnig gewesen sei, weil ich mich mit einer Anzahlung benügt habe. Hier bei uns gibt es viele Saisonarbeiter, Leute, die im Gaststättengewerbe arbeiten und im September oder Oktober wieder woanders hinziehen.


Der Käufer, ein Kellner, hatte mir also einen Teil anbezahlt - und war dann spurlos verschwunden.


Nach dem ersten Ärger entschied ich mich dazu, es mit dieser Ho'oponopon-Methode zu probieren. Ich sagte mir also still und leise immer wieder vor: "Es tut mir leid" und "ich liebe dich". Fiel nicht gerade leicht. Dann erinnerte ich mich, dass ich dabei ja nicht an diesen säumigen Käufer zu denken brauche. Es ginge nur darum, meine eigene Verärgerung zu "heilen".


Und ...


Der Mann rief mich an. Er arbeite jetzt im Hotel Sowieso, hätte diese und jene Probleme gehabt und würde den Rest selbstverständlich bezahlen.
Die Angelegenheit ist erledigt. Kein Grund zur Verärgerung mehr.


Für mich hat es funktioniert.


Ich weiß immer noch nicht, was "Ho'oponopon" eigentlich bedeutet. Meine persönliche Übersetzung lautet: "Jetzt ist alles gut".


Benno Schmid-Wilhelm
für

I-Bux.Com

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